„Klare Regeln und Strukturen aus einem Guss“

Die von Saldern Gruppe hat im Dezember 2014 das Hamburger Compliance Zertifikat erhalten. Das Magazin hamburger wirtschaft (hw) sprach mit dem Geschäftsführer Dietrich von Saldern darüber, wie solch eine Unternehmenszertifizierung abläuft.

Fragen & Antworten

Wie kamen Sie auf die Idee, Ihre Unternehmensgruppe zertifizieren zu lassen?

Die von Saldern Gruppe ist in den vergangenen fünf Jahren stark gewachsen. Ich wollte diese schnell gewachsenen Strukturen und Prozesse überprüfen und auch straffen. Das Image unserer Branche hat durch Wettbewerbs- und Kartellverstöße anderer Unternehmen sehr gelitten. Ich bin sogar von Unternehmern anderer Branchen darauf angesprochen worden und wollte dokumentieren, dass ich für rechtmäßiges Handeln im Wirtschaftsverkehr einstehe. Die Einführung des Compliance-Systems schlägt also die sprichwörtlichen zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wie führt man denn ein Compliance-System ein?

Wir haben uns die Unternehmensstruktur in der von Saldern Gruppe und die verschiedenen Arbeitsprozesse in unseren Unternehmen angesehen, sie auf Effizienz und Rechtssicherheit hin überprüft und - wenn nötig - angepasst. Die Prüfung erfolgte anhand eines umfangreichen Fragenkatalogs, den wir komplett abgearbeitet haben. Die Handelskammer und Pro Honore e.V. haben uns dabei sehr unterstützt. Die wichtigste Frage, die wir uns immer wieder stellen mussten, war: Ist es richtig, was und wie wir es machen? Und was ist für dieses Unternehmen die beste Lösung? Wir haben wirklich viel diskutiert. Für einiges hatten wir gute Argumente, andere Abläufe haben wir geändert. Das optimale Compliance-System ist eben für jedes Unternehmen unterschiedlich.

Stand der Aufwand im Verhältnis zum gewünschten Ergebnis?

Ja. Jetzt gibt es in der gesamten Unternehmensgruppe klare Regeln und Strukturen aus einem Guss. Das erleichtert den Mitarbeitern und mir die Arbeit und gibt uns Rechtssicherheit. Natürlich kostet die Einführung eines Compliance-Systems Zeit, aber es ist durchaus mit „Bordmitteln” machbar. Sie können das Tempo ja individuell selbst bestimmen. Unsere Zertifizierung erfolgte nach fünf Monaten.

Wie lief denn die eigentliche Auditierung genau ab? Und was hat sie gekostet?

Der Auditor war einen Tag bei uns. Er hat die Prozesse und Unternehmensstruktur noch einmal - wieder im Dialog mit uns - geprüft. Die eingeführten Änderungen haben wir noch einmal einzeln durchgesprochen. Zum Abschluss haben wir nochmals eine Liste mit notwendigen Änderungen bekommen, die wir dann zügig umgesetzt haben. Danach gab es eine positive Stellungnahme an die Handelskammer und die hat uns zertifiziert. Dafür sind Kosten von 6.000 Euro angefallen - plus das Honorar für den Auditor.

Wie haben Sie Ihre Mitarbeiter einbezogen?

Wir haben unser gesamtes Personal geschult und es wird weitere Schulungen geben. Alle Mitarbeiter haben von uns einen Flyer mit den wichtigsten Informationen bekommen. Darin ist klar beschrieben, was jeder darf und was nicht. Geregelt ist darin beispielsweise der Umgang mit Geschenken, aber auch das Verbot von Diskriminierung. Auch in unserem Newsletter werden wir über das Thema regelmäßig berichten. Verstöße können Mitarbeiter - auch anonym - der Hamburger Vertrauensstelle zum Schutz vor Kriminalität in der Wirtschaft melden.

Haben Sie ein Fazit für uns?

Es gibt sicherlich Dinge, die ich lieber mache, als ein Compliance-System ein zuführen (lacht). Aber es hat sich wirklich gelohnt. Es gibt mir als Unternehmer und auch meinen Mitarbeitern Sicherheit. Das Verfahren ist maßgeschneidert und berücksichtigt die Unternehmensgröße sowie die Besonderheiten der Branche. Ich habe viele gute Hinweise bekommen, die mir nun die Arbeit erleichtern.

Weitere Informationen

Dietrich von Saldern ist Diplom-Kaufmann. Er arbeitete fünf Jahre lang beim Zementhersteller Alsen, ehe er sich 1999 selbstständig machte und die von Saldern Gruppe gründete.

Zunächst produzierte sein Familienbetrieb mit drei Mitarbeitern Fertigbeton. Seitdem hat der fünffache Vater seine Firma ausgebaut. Neben der Herstellung von Beton wurde die Unternehmensgruppe um die entsprechenden Fahrzeuge, Pumpen sowie den Baustoffhandel und Logistik erweitert.

Die von Saldern Gruppe hat heute rund 550 Mitarbeiter an 23 Standorten in Norddeutschland.

von Saldern Gruppe

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